Gegenüber vom Hauptbahnhof, zwischen Spree und dem Band des Bundes mit Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus – sozusagen im Zentrum der Macht – liegt der mit klaren und strengen Formen gestaltete halbkreisförmige Spreebogenpark, den die Schweizer Landschaftsarchitekten Weber & Saurer aus Solothurn entworfen haben. Einen großen Teil des Parks nimmt eine Rasenfläche ein, die zu ihrer Mitte und zur Spree hin leicht ansteigt.
In der Mitte des Parks durchschneidet das »Landschaftsfenster« die Wiese und gibt zwischen zwei hohen, schön verrosteten Wänden aus Cortenstahl den Blick frei auf die Gebäude am Potsdamer Platz.
Am Spreerand des Parks haben die Architekten auf schiefen Ebenen, die mit der Wiese sanft ansteigen, die beiden Themengärten »Gartenspur« und »Spurengarten« angelegt. Die Gartenspur besteht aus einer artenreichen Blumen- und Gräserwiese, die den Eindruck erweckt, wild und ganz natürlich gewachsen zu sein. Der Spurengarten – zur Seite der Moltkebrücke hin – ist im Kontrast dazu mit seiner klassischen Staudenbepflanzung in abgegrenzten Beeten ganz klar ein Kulturgarten, was auch noch durch die eisernen Brückchen, die ihn romantisch überspannen, unterstrichen wird.
Zwischen Kronprinzenbrücke und Moltkebrücke verlaufen Wege auf zwei Ebenen: der hoch liegende Panoramaweg und die rund fünf Meter darunter liegende Uferpromenade, die über viele Treppen und schräge Ebenen miteinander verbunden sind. Kurz vor der Moltkebrücke steht ein Klotz aus Stein und Stahl auf der Uferpromenade – wie ein aus der Ufermauer geschnittenes Segment, das ein vorbeikommender Riese mal eben ein paar Meter verschoben hat, gibt er den Durchgang frei zum Spurengarten.
Ich halte den Park für eine äußerst gelungene und schöne Anlage, einen Besuch mit etwas Aufmerksamkeit für die Details allemal wert. Ich bin gerne hier.
Otto-von-Bismarck-Allee, Tiergarten, 10557 Berlin
www.stadtentwicklung.berlin
über die „schön verrosteten Wände“ kann man sich schön streiten. So was Hässliches. 😉
Ich finde sie sehr schön!
Hab ich jetzt auch gesehen. Schöne Anlage, ja, aber so arg geleckt –? Naja, das gammelt vielleicht auch noch.
Sechs Jahre später ist’s schon nicht mehr so geleckt …