Geschlossen.
Vorübergehend gibt es einen neuen Ort für Kunstaktionen in der Lübecker Straße, nicht weit von Kurt-Kurt entfernt. Bis vor kurzem war hier noch scheinbar immerwährender gähnender Leerstand, nun hängt ein unspektakulärer Zettel am Fenster, der auf eine Serie von Performances hinweist, die vom 7. bis zum 31. Juli in diesen Räumen stattfinden werden.
Es begann am 7. Juli (habe ich verpasst). Die nächste Aktion, „Mobile Cinema“ von Romana Schmalisch, findet am 10. Juli ab 19 Uhr statt.
Aus der Beschreibung dieses Projekts:
Das „Mobile Kino“ ist eine Apparatur, die den experimentellen Vortrag und die Bewegung zu einem anderen Ort vereint. Konkret handelt es sich dabei um die Rekonstruktion eines Filmrequisits aus Alexander Medwedkins Spielfilm „Das neue Moskau“ (1938): ein Projektions- und Vorführtisch, an dem ein Ingenieur auf seiner Reise nach Moskau seine Entwürfe und Stadtvisionen für das neue Moskau präsentiert – ein bizarres Modell, das zwischen Stadtmodell, Kino und Plattenkamera changiert.
Ähnlich wie der Ingenieur aus dem Film, soll das „Mobile Kino“ mit der Künstlerin an verschiedene Orte reisen, um einige ihrer Filmarbeiten und filmische Untersuchungen über Stadtraum und Stadtvisionen vorzustellen, unter anderem eine Filmcollage aus vielen eigenen Filmen und noch nicht verwendeten Filmmaterialien. Die Filmausschnitte setzen sich in unterschiedlicher Weise mit den Veränderungen städtischer Räume und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen auseinander.
Vier bereits existierende und in sich geschlossene Sequenzen werden in dem Kino vorgeführt: „Das Theater und das kleine Spektakel“, „Das Modell und die Stadt im sowjetischen Film“, „Ansichten von fernen Ländern/Ein Bilderarchiv“, „Ein Blick ins Weltall“.
Nach einer kurzen Einführung der Künstlerin werden abwechselnd Texte im künstlichem Lichtschein vorgelesen und die einzelnen Sequenzen im abgedunkeltem Raum vorgeführt. Die von der Künstlerin zwischen den Filmsequenzen vorgetragenen Textpassagen werden von eingeladenen Gästen verfasst und beziehen sich auf die vorhandenen Filmausschnitte. Für die ersten Vortragsreihen existieren momentan Textbeiträge von Esther Buss, Clemens Krümmel, Megan Sullivan, Marina Vishmidt und ein Song von Angie Reed.
Romana Schmalisch mit ihrem „Mobile Cinema“
Das „Mobile Cinema“ wurde dieses Jahr schon in Zürich, Moskau, Rom, Bukarest, Kaliningrad, Vinius, Kaunas und Warschau gezeigt.
Das weitere Programm:
- 12. Juli: Angie Reed
- 14. Juli: Erik Bünger „A Lecture on Schizophonia“
- 17. Juli: LOA (Anke Dyes, Andrea Legiehn, Inka Meißner und Friends –Frankfurt + Leipzig)
- 19. Juli: Miguel Noguera – „Old German Farts“
Black Tulip – „Envy Fischli & Weiss #3“ - 20. Juli: Interesting Productions ( Bo Christian Larsson, Murena, Tobias Yves Zintel, special guest: Håkan Larsson)
- 21. Juli: Jeremy Shaw
- 25. Juli: Matt Keegan & Dane Mitchell
- 26. Juli :Alexander Hempel & Hans-Christian Lotz
- 28. Juli: Kerstin Cmelka & Daniel Müller-Friedrichsen
- 31. Juli: Hans Berg
Geöffnet ist jeweils von 19 bis 21 Uhr. In der Regel finden die Performances gegen 20 Uhr statt.
THE OFFICE will Projekte der Gegenwartskultur anregen, fördern und umsetzen und besetzt dafür leerstehende Räumlichkeiten für ein paar Tage, eine Woche oder auch ein paar Monate. THE OFFICE sind Ellen Blumenstein, Katharina Fichtner, Maribel López und Kathrin Meyer.
Lübecker Straße 14, 10559 Berlin
www.theoffice.li
Das hört sich ja irre gut an. Hast Du Dir inzwischen mal etwas mit erleben können?
Good Article!