Kehrichtsack

BSR-Kehrichtsack

Esz sol auch ein ieder burger vnnd einwohner das pflaster vor seynem hause oder hoefe alle sonnabende kehrenn vnnd rein machen lassen, und das kehrich dennselben tag vom pflaster hinweg bringenn oder furenn lassen pei busse drei fuder steine dem rathe.

Aus den Stadtrechten von Arnstadt – 1534, zitiert nach Andreas Ludwig Jacob Michelsen, Rechtsdenkmale aus Thüringen, Jena 1863, Seite 75.

Heute macht das nicht mehr jeder Bürger selbst (außer in Baden-Württemberg vielleicht, Stichwort: große Kehrwoche), sondern die Berliner Stadtreinigung – im Jahr sammelt sie immerhin 570 Tonnen Straßenkehricht. Dass die BSR dem Senat bei Unterlassung eine Buße von drei Fudern Steinen zur Reparatur der Stadtmauer liefern muss, ist anzuzweifeln.

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7 Antworten auf „Kehrichtsack“

    1. Ich war auch fürbaß erstaunt, als ich es auf diesem Plastiksack der BSR las. Wenn das Wort auch im alltäglichen deutschen Sprachgebrauch auf dem Rückzug sein mag, so scheint es bei den schweizerischen Nachbarn (und auch im alt-berlinischen, weswegen es die BSR wohl auch noch verwendet) recht gebräuchlich.

    2. Hier im Badischen, nah an der Schweiz, ist es ja auch noch gebräuchlich. Ich habe das Wort niemande ausprechen hören, aber ich lese es öfter.

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