Reise mit Hurtigruten – Tag 11: Trondheim – Ålesund

Eine ganze Nacht ohne Anlaufen von Häfen: Nach dem Ablegen in Rørvik um 21:30 legten wir gegen 7:00 Uhr in Trondheim an, eine halbe Stunde später als nach Fahrplan. Aus dem Kabinenfenster hatte ich zuvor schon gesehen, dass das Wetter schön war, und so war ich schon um kurz nach sechs an Deck, wo ich einen tollen Sonnenaufgang im Trondheimsfjord sehen und fotografieren konnte.

In Trondheim lag bereits die MS Lofoten am Kai. Wir nutzen die Gelegenheit, das älteste Schiff der Hurtigruten zu besichtigen.

Um 10:00 Uhr legten wir in Trondheim ab und machten uns auf den Weg nach Kristiansund, das wir als nächsten Hafen erst am Nachmittag erreichen sollten. Auch auf diesem Stück der Reise habe ich eine Fotopause eingelegt.


Karte © Kartverket lizensiert unter Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0), Original bei norgeskart.no

Gegen 16:30 liefen wir Kristiansund an, wo wir nur rund eine halbe Stunde Aufenthalt hatten. Auch hier war ich noch faul und bin nicht von Bord gegangen.

Beim Verlassen des Bremsnesfjords stellte sich gegen 17:30 Uhr vor der Insel Averøy für kurze Zeit eine ungewöhnliche Färbung des Himmels ein.

Weiter ging die Fahrt nach Westen durch das offene Meer von Hustadvika, einem der gefährlichsten Abschnitte an der norwegischen Küste, ohne Schutz durch vorgelagerte Inseln, mit vielen Schären, Riffen und Untiefen. Zahlreiche Schiffsunglücke haben sich hier ereignet, auch Hurtigruten hat in Hustadvika zwei Schiffe verloren (1909 DS Olav Kyrre und 1944 DS Irma). Als wie hier entlang fuhren war allerdings das Wetter gut und die See ruhig.

An der Landzunge bei Bud bogen wir Richtung Süd in den Haroyfjord ab. Beim Abendessen erblickte ich dort erneut eine besondere Himmelsfärbung im Nordwesten, Grund genug, wieder an Deck zu gehen, um zu schauen, ob und wie sich der Himmel weiter verändern würde. Gegen 19:40 begegnete uns zum zweiten Mal auf dieser Reise die MS Spitsbergen, diesmal in sehr viel ruhigerem Fahrwasser als auf der Hinfahrt. Im Westen wurde der Himmel immer dramatischer.

Gegen 20:45 erreichten wir Molde. Der Aufenthalt von einer halben Stunde reichte für einen kurzen Landgang zur blauen Stunde. Molde wurde Ende April 1940, nachdem der König samt Teilen der Regierung und des Parlaments nach Molde geflohen waren, durch die deutsche Luftwaffe weitgehend zerstört, so dass die Bausubstanz der Stadt hauptsächlich neueren Datums ist. Bekannt ist die Stadt mit rund 25.000 Einwohnern vor allem durch das jährlich im Juli stattfindende Molde International Jazz Festival.

An diesem Tag des bunten Himmels lautete das Motto des Abendessens Das spirituelle Zentrum: „Die europäische Metropole Trondheim gilt als spirituelles Zentrum und liegt in der Mitte Norwegens. Im Mittelalter diente der Nidaros-Dom als Bischofssitz, und auch die größten Bauernhöfe des Landes befanden sich in der Gegend. Laut Aufzeichnungen hielt der Aquavit hier Einzug in Norwegen. Zum Wohl!“.

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