Automatische Entlaubung der Panke

Gut, dass die Lieblingszicke immer so fein aufpasst und mich auf tolle Sachen am Wegesrand aufmerksam macht, an denen ich glatt vorbeilaufen würde. So auch am Vereinigungsfesttag: Wir waren mit dem Rad unterwegs, um auf dem Wedding ein paar Eindrücke von der am Verlauf der Mauer aufgestellten Balloninstallation zu erhaschen und überquerten gerade die Panke (das hatte ich sogar noch gemerkt), als sie mich auf diese spezielle Anlage hinwies, die gleich neben der Brücke an einem Wehr aufgestellt ist:

Entlaubungsanlage an der Panke

Hier wird das Laub (und anderer Unrat) maschinell und automatisch aus der Panke gefischt. Ein italienisches Pärchen, das mit uns auf der Brücke stand, fand dieses Meisterwerk der deutschen Wasserbauingenieurskunst auch sehr erstaunlich, wie aus dem begeisterten “Guarda. – Guarda!” unschwer zu entnehmen ist, mit dem – auch hier – die Frau ihren Begleiter auf das Entlaubunsgeschehen aufmerksam macht.

Dieses feine Wasserbauwerk an der Schulzendorfer Straße nennt sich auch Automatische Rechenanlage (!) und wurde 1988 fertiggestellt. Grund für den Bau war ein Hochwasser im Sommer 1980, bei der die Ausuferungen der Panke (man mag es kaum glauben) großen Schaden angerichtet haben und fast zum Volllaufen des U-Bahntunnels unter der Chausseestraße geführt hätten.

Mehr zur Technik der Rechenanlage und wie sie 2012 zu einem weiteren Panke-Hochwasser geführt hat findet man in dem Dokument Untersuchung zur hydrologischen Einordnung und Ursachenanalyse des Hochwassers an der Panke im August 2012 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Das Dokument liefert einen großen Schatz an weiteren wunderbaren Wörtern, wie Geschwemsellinie, Rechengut, Schaltbirne, Schlauchwehr, Mahdgut, Sohlschubspannung und viele andere.

Umgehungsgerinne in Brandenburg

Umgehungsgerinne – was für ein Wort! Das muss ich mir irgendwann einmal anschauen, dachte ich mir, als ich las, dass im Rahmen des Verkehrsprojektes deutsche Einheit Nr. 17 an der unteren Havel-Wasserstraße in Brandenburg eine solche Fischaufstiegsanlage (noch so ein Wort!) gebaut worden ist. Nun war es soweit, denn ein Besuch der sehenswerten Ausstellung 1636 …

Schiffshebewerk Henrichenburg

Als Kaiser Wilhelm II. 1898 markig verkündete: „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser!” und damit meinte, Deutschland brauche eine große Flotte auf Nordsee und Atlantik, waren die Wasserstraßenbauer im Inland schon lange aktiv und hatten den 1892 begonnenen Dortmund-Ems-Kanal schon fast fertig gebaut. Bis zu 4500 Arbeiter wurden während der siebenjährigen Bauzeit des Kanals eingesetzt, …

Schiffshebewerk Niederfinow

Bereits 1620 wurde der Finowkanal als künstliche Wasserstraße zwischen Havel und Oder in Betrieb genommen, so dass Berlin eine Verbindung auf dem Wasserweg mit der Ostsee erhielt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Kanal weitestgehend zerstört und erst 1743 wieder aufgebaut. Er ist heute die älteste noch schiffbare künstliche Wasserstraße Deutschlands. Die große Bedeutung für die …

Kanalbrücken Minden

Neue und alte Vorlandbrücke Eigenartig, wie man so tickt. Jahrzehntelang habe ich den Mittellandkanal ignoriert – von seinem Bestehen zwar gewusst, das ja, aber hinfahren und anschauen? Nachdem ich die neue Kanalbrücke Magdeburg gesehen hatte, war die Neugier geweckt, ein ähnliches, aber wesentlich älteres Bauwerk zu besichtigen, nämlich die Kanalbrücke Minden, dort, wo der Mittellandkanal …

Nasses Dreieck

»Nasses Dreieck« ist doch eigentlich eine ganz poetische Bezeichnung für etwas so prosaisches wie die Abzweigung einer künstlichen Wasserstraße aus einer anderen. Hier, in der Nähe der Orte Bergeshövede, Bevergen und Hörstel, zweigt der Mittellandkanal aus dem Dortmund-Ems-Kanal ab (eine Übersichtskarte findet man auf der Website der Stadt Hörstel bei der Beschreibung des Nonnenpättkens). Deutschlands …

Doppelsparschleuse Hohenwarthe

Die hohe Warte der Doppelsparschleuse Hohenwarte Schon Mark Twain hat die deutsche Sprache geliebt, weil sie uns in die Lage versetzt, wunderbare neue Komposita zu bilden, die mitunter ein Ding so kurz und prägnant bezeichnen, wie es kaum in einer anderen Sprache möglich ist (die Ungarn können hier allerdings auch ganz gut mithalten). Allein schon …

Kanalbrücke Magdeburg in Hohenwarthe

Manche Dinge brauchen etwas länger. Manche brauchen gar eine kleine Ewigkeit. So wie die Trogbrücke bei Magdeburg, die man von der Autobahn A2, die nur ein paar Hundert Meter weiter südlich die Elbe überquert, gut sehen kann. Sie hat fast ein Menschenleben lang gebraucht, um fertig zu werden. Trogbücke, noch nie gehört? Die Brücke befördert …

Schleuse Kleinmachnow

Normalerweise fallen Schleusen als Gebäude nicht sonderlich auf, da der Hauptteil dieser Bauwerke unter dem Wasserspiegel liegt und die Schleusenkammer durch Klapp- und Stemmtore geschlossen wird, die ebenfalls größtenteils unter Wasser liegen. Nicht so die Schleuse Kleinmachnow, sie ist ein markantes, weithin sichtbares Bauwerk. Hier wurden Hubtore verwendet, die es erforderlich machen, zwei hohe Gebäude …