Matthäikirchplatz, Kulturforum, 10785 Berlin
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Als die Kirche 1844-46 gebaut wurde, stand sie inmitten von Feldern und Gärten am Rande des großbürgerlichen »Geheimratsviertels«, das damals in Entstehung war. Der Baumeister war Hermann Wentzel, den Entwurf im Stil der oberitalienischen Romanik lieferte Friedrich August Stüler. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend zerstört und stand für mehr als zehn Jahre als Ruine einsam auf dem leeren Platz, den der vorbereitende Abriss für die »Welthauptstadt Germania« der Nationalsozialisten und der zweite Weltkrieg hier hinterlassen hatten.
Von 1956-60 wurde sie wiederaufgebaut und stand bis zur Fertigstellung der Neuen Nationalgalerie allein auf dem Platz, der heute das Kulturforum geworden ist. Ihre Rückseite, die den dreischiffigen Aufbau deutlich offenbart, wendet sie der Nationalgalerie zu, die mit ihren riesigen Glasflächen einen großartigen Spiegel für das schöne Gotteshaus bildet. Während die äußere Gestaltung ganz dem historischen Vorbild entspricht, ist das Innere von St. Matthäus modern gehalten.
In der Kirche findet von Dienstag bis Samstag um 12:30 eine musikalische Andacht statt. Daneben ist sie regelmäßig Veranstaltungsort für Konzerte, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen, weswegen die EKBO (Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) sie auch als Kulturkirche führt und eine Kulturstiftung St. Matthäus gegründet hat.