Herkules und der erymanthische Eber

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Eigentlich ist es nicht so auffällig, man muss schon genauer hinschauen: Herkules prägt die Gegend um den Lützowplatz. Wenn man dort auf den Bus wartet, schweift der Blick schon mal über die Rasenfläche. Und dort, auf dem Platz kämpft Herkules mit dem Eber, was man nur erkennt, wenn man — auf die Gefahr hin, den Bus zu verpassen — näher herangeht. Und ein paar Meter weiter trägt die Herkulesbrücke den allem Anschein nach niemals versiegenden Strom von Autos über den Landwehrkanal.

Die Plastik am Südrand des Platzes zeigt eine Szene aus der griechischen Mythologie: Herkules bewältigt eine seiner zwölf Aufgaben, das herkulesbrunnenEinfangen des erymanthischen Ebers. Das Modell schuf der preußische Bildhauer Louis Tuaillon um 1900 in Rom. Den Bronzeguss ließ sein Schwiegersohn, der Architekt Paul Baumgarten, erst 1937 anfertigen, viele Jahre nachdem ihr Bildhauer schon gestorben war. Seit 1967 steht die Skulptur nun auf dem Lützowplatz — fast dort, wo ab 1903 der große Herkulesbrunnen stand.

Die Brücke, die Klingelhöferstraße und Schillstraße verbindet, trägt seit 1891 den Namen Herkulesbrücke. Bis 1934 zierten sie zwei Sandsteinskulpturen des kämpfenden herkulesbrueckeHerkules, »Herkules im Kampf mit dem Kentauren« ist seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen, »Herkules im Kampf mit dem Nemëischen Löwen« steht heute im Lapidarium des Köllnischen Parks.

Die Brücke wurde im Krieg zerstört und in zwei Bauabschnittten 1950 und 1964 wieder aufgebaut. Als Autofahrer merkt man in den Regel nicht, dass man hier über eine Brücke fährt, und erst recht nicht, dass diese Brücke den Namen des griechischen Halbgotts Herakles trägt, den wir meistens bei seinem römischen Namen nennen.


Lützowplatz, 10785 Berlin

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Eine Antwort auf „Herkules und der erymanthische Eber“

  1. Da muss man aber echt nah ran gehen, um zu erkennen, dass es sich hier bei um einen Eber handelt. Was sollen die Gebilde unter dem Eber darstellen? Es könnte ein Schild sein oder eine Felsformation oder etwas ganz anderes.
    Gruß Stephan

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