Geschlossen, Dr. Schleusner pratikiziert nicht mehr.
An einem Dienstag fühlte ich mich schwummrig und am Abend waren alle Symptome der Virusgrippe da. Am Mittwochmorgen war also ein Arztbesuch fällig. Meine Hausärztin hat mittwochs zu, wie dumm, da muss ich mir wohl einen anderen Allgemeinmediziner suchen, der mittwochs Kunden empfängt.
Nach einer halben Stunde gebe ich die Suche in der Online-Version der Gelben Seiten entnervt auf. Die angebotene ortsbezogene Umkreissuche funktioniert vorne und hinten nicht (obwohl ich mich erinnern kann, sie in der Vergangenheit schon mal erfolgreich verwendet zu haben). Jedenfalls habe ich mir geschworen, bei der nächsten Ausgabe der Telefonbücher die Gelben Seiten wieder in Papierformat abzuholen. Glücklicherweise erinnere ich mich, an dem Haus, in dem mein »Männerarzt« praktiziert, auch das Schild eines praktischen Arztes gesehen zu haben. Und weit weg ist das auch nicht, denn mit 39° Fieber möchte man keine langen Wege machen.
Um neun bin ich in der Praxis, denn hier wird man zu meinem Glück auch am Mittwochmorgen behandelt. Vor mir ist nur ein anderer Patient, trotzdem dauert das Warten ewig. So gegen halb zehn betritt dann auch der Arzt die Praxis und nach fünf Minuten bin ich dran. Zur Anamnese gehört offensichtlich auch ein kurzes Lamento über die schlechte Verdienstlage bei den niedergelassenen Ärzten. Ich lasse mich zu keiner Meinungsäußerung hinreißen und verlasse nach ein paar Minuten die Praxis wieder mit einer Krankschreibung und einem Rezept über ein paar durchaus sinnvolle naturheilkundliche Medikamente zur Steigerung der Abwehrkraft und zur Schleimlösung sowie Paracetamol zur Fiebersenkung (»Aber nur bei mehr als 39° einnehmen!«). Alles in allem ein korrekte Therapieempfehlung, denn die viel beworbenen Virostatika verkürzen die Krankheit wohl auch nur um einen Tag.
Bei meinem nächsten Besuch – ebenfalls morgens um 9:00 – war das Wartezimmer voll und die Wartezeit lang, weil der Arzt auch wieder erst um ca. 9:30 der Praxis betrat. Vielleicht macht er ja morgens Hausbesuche. Jedenfalls werde ich zukünftig wohl nicht mehr vor 9:30 kommen.
Bartningallee 5, Moabit, 10557 Berlin
+49 30 3911919
www.schleusner.de
Dr Schleusner verschrieb mir 2 Jahre Medikamente welche man auf keinen Fall von einem Tag zum anderen absetzen darf. Ja Ja,er hat mir geholfen, keine Frage. Es ist nur so, dass er von einem Tag weg war. Ich bekomme von keinem Arzt Diazepam und lyrika. Ich hatte sehlische Krankheitsbilder und nun stehe ich da. Meine Angst, ich entwickle mich zum Alkoholiker. Er hat mich im Stich gelassen.