Gotzkowskybrücke

Alfred Grenander ist einer der Architekten, dessen in Berlin allgegenwärtigen Bauwerke jeden Tag Hunderttausende Berliner besuchen. Aus seiner Hand stammen nämlich die Pläne für rund 70 Berliner U-Bahnhöfe, darunter auch sein größter und wohl bekanntester, der U-Bahnhof Alexanderplatz mit den drei sich kreuzenden Ebenen und dem weitläufigen Zwischengeschoss, das die Ebenen verbindet.

Weniger bekannt ist vielleicht, dass Grenander auch an der Gestaltung von Brücken mitgewirkt hat, so unter anderem an der Gotzkowskybrücke, die die gleichnamige Straße von Moabit über die Spree nach Charlottenburg führt. Benannt sind Brücke und Straße nach dem Begründer der Königlichen Porzellan-Manufaktur Johann Ernst Gotzkowsky (1710–1775). Die steinernen Widerlager und Pfeiler der Brücke gehen auf Grenanders Planungen zurück, derweil die tragende Konstruktion, deren dreizehn schlichte Bogenträger aus Eisen hier den Fluss überspannen, von damaligen Stadtbaurat Friedrich Krause entworfen wurden.

Gotzkowskybrücke
Bogenträger

Die Brücke wurde bereits 1911 dem Verkehr übergeben und ersetzte eine hölzerne Jochbrücke von 1888. Sie stellte damals die westlichste Brücke auf Berliner Gebiet dar, denn Charlottenburg war noch eine selbständige Stadt.

Gotzkowskybrücke
Tor auf der Moabiter Seite

Um die Grenzlage der Brücke zu betonen, errichtete Grenander auf der Moabiter Seite der Brücke einen Schmuckbogen, der einem Stadttor ähnelt. Im Kontrast zu Grenanders eher neoklassizistischer Architektur der Brückenwiderlager aus Muschelkalk stehen die von Walther Schmarje im Jugendstil gearbeiteten Tierskulpturen, die die Pfeiler an den anderen drei Ecken der Brücke zieren – Widder auf der Charlottenburger Seite und ein Stier am Moabiter Ende.

Gotzkowskybrücke
Stier
Gotzkowskybrücke
Widder

Gotzkowskystraße, 10555 Berlin
Eintrag in der Berliner Denkmaldatanbank

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5 Antworten auf „Gotzkowskybrücke“

  1. Danke für diesen Beitrag über einen Architekten, von dem ich vorher noch nichts gehört hatte. Dem Grenander bin ich nun auf der Spur. Der Bursche scheint halb Berlin gebaut zu haben. In jedem Stadtteil, ach was, Ortsteil! Straßenzug! steht was von den alten Schweden. Trotzdem scheint er ziemlich unbekannt zu sein, denn bei dem WordPress-tag „Alfred Grenander“ (http://de.wordpress.com/tag/alfred-grenander/) findet man allein deine drei Seiten. Das muss sich ändern!

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