Im östlichsten Zipfel Umbriens, direkt an der Grenze zu den Marken und nicht weit von Norcia, der Stadt der guten Salumi und vor allem der schwarzen Trüffel, liegt auf 1350 Metern Höhe eine der schönsten Hochebenen des Appenins. Sie ist ringsum von den Sibillinischen Bergen eingeschlossen, im Osten ragt als höchster Berg der Monte Vettore mit immerhin 2476 Metern über der Ebene empor.
Man muss erst »den Rand« des einstigen Sees hochfahren, wobei sich, wenn man den Kamm erreicht, ein wahrhaft atemberaubender Blick in den weiten Talkessel ergibt. Die Berge sind weitgehend kahl, aber überhaupt nicht schroff und dabei wie von grünem Flaum überzogen, so dass sich ein fast lieblicher Eindruck ergibt. Hier und da ergießt sich ein sanfter grüner Teppich aus Bäumen und Sträuchern ins Tal, dazwischen weiden Schafe.
Auf einer Landzunge am nördlichen Rand des Beckens thront rund 100 Meter über der Ebene das namengebende Örtchen Castelluccio. Die 150 Einwohner leben von Landwirtschaft und Schafzucht und inzwischen auch vom Tourismus. Castelluccio ist ein Zentrum des umbrischen Linsenanbaus, zu Füßen des Ortes reiht sich Linsenfeld an Linsenfeld. Und es sind ganz besondere Linsen, die hier gedeihen, sehr klein, bunt und von sehr feinem Geschmack. Nicht nur nach meinem Dafürhalten sind sie die besten, die man überhaupt bekommen kann.
In Fotografien lässt sich dieses Naturphänomen kaum wiedergeben, man muss schon selbst hinfahren und mit offenem Mund staunend in die Hochebene hinabblicken. Am besten nähert man sich, von Norcia kommend, aus dem Südwesten an und mäandert die Provinzstraße 447 hoch, die hier am Kesselrand nach oben führt, denn von hier ergibt sich die beste Aussicht (Karte).
Definitiv einen Umweg wert! Und wenn man schon mal hier ist, sollte man sich nicht vom touristischen Gedränge im Ort abhalten lassen und unbedingt Linsen kaufen. Die sind zwar nicht billig, aber jeden Cent wert.
Mir geht das Herz auf bei diesen Fotos.
Sonderbar schön.
Mannomann, das ist ja richtig schön da.
Ich liebe Linsen, also großen Merker auf die Marken.
Dankschön.
Die Linsen kann man sich bestimmt auch prima erradeln – diese Hochebene mutet ja an wie ein Pedaleur-Paradies.
Durch Erradeln adeln geht eben nicht nur mit Salsiccia, sondern auch mit Linsen, wobei beide auf einem Teller zusammen verabreicht ein typisches Gericht von Castelluccio sind.
Als ob ich’s gerochen hätte…
Ich war schon in den Marken, aber nicht in dieser Ecke. Der Reiz der Fotos ist groß
Jetzt weiß ich endlich, was die Vorlage für die total unwirklichen Computer-Bilder von Berg+Tal ist. Sieht total unwirklich aus! Bzw. im Nachhinein sehen die Computer-Bilder total echt aus.
Da will ich jetzt auch mal stehen und gucken.
“In Fotografien lässt sich dieses Naturphänomen kaum wiedergeben”: ich finde doch. Allerdings, noch schöner wäre es vor Ort.
😮
Sooo schöne Zebraberge!!!
Interessante Reiseidee.
traumhaft schön ! Die Linsenanbaugebiete scheinen alle nahe beieinander zu liegen.
In der Tat, Santo Stefano di Sessanio liegt ja “fast um die Ecke” von Castelluccio, auf ähnlicher Höhe und ebenfalls auf einem Hügel zwischen den Bergen des Gran-Sasso-Nationalparks. Ins mir bislang unbekannte Santo Stefano muss ich dann unbedingt nächstes Mal, wenn’s nach Italien geht, um Linsen zu kaufen und zu probieren!