Unfreiwillige Weiße?

Vor ein paar Monaten habe ich einen kleinen Ausflug auf den Wedding, den sympathischen benachbarten Ortsteil unternommen, um im gut sortierten Hopfen und Malz eine ganze Menge verschiedener Biere einzukaufen. Die meisten Biere fanden bei einem Grünkohlessen den Weg ihrer Bestimmung, nur ein einsames Fläschchen IPA wurde in der häuslichen Speisekammer vergessen.

Das vergessene IPA stammt von drei Weddinger Studenten der Brauerei- und Getränketechnologie, die sich unter der Marke beer4wedding dem handwerklichen Brauen verschrieben haben. Ihr erstes Erzeugnis war eben dieses Wedding Pale Ale, das sie nach Art eines India Pale Ale in der Moabiter Arminiushalle in der Anlage von Michael Schwab, dem BrewBaker, gebraut haben.

Wedding Pale Ale

Nun sind ein paar Monate Lagerung für ein Craft Beer, das nicht homogenisiert ist, schon etwas lang. Und so wollte das Bier auch ganz schnell aus der Flasche, nachdem ich sie geöffnet hatte: es zischte, brauste und schäumte und auch beim Einschenken war deutlich mehr Schaum als Bier im Glas. Ursache war wohl, dass das Bier eine nicht beabsichtigte Flaschengärung unternommen hatte, an der streunende Milchsäurebakterien mir nicht ganz unbeteiligt schienen. Denn Geruch und Geschmack tendierten doch ganz deutlich in Richtung Berliner Weiße, erfrischend säuerlich und gar nicht schlecht. Ich hab’s gerne getrunken, wenngleich es dann doch meilenweit von einem IPA entfernt war. Auch war der Schaum noch etwas grobporig, ein paar weitere Monate Lagerung hätten dieses kleine Manko möglicherweise ausgebügelt.

Bewerte diesen Beitrag
[Gesamt: 0, Durchschnitt: 0]

8 Antworten auf „Unfreiwillige Weiße?“

  1. Ich war grade mal auf deren Homepage. Da werde ich bestimmt das ein oder andere besondere Bier zum verschenken und selber trinken kaufen. Danke für den Tip.

  2. Hat dies auf Weddingweiser rebloggt und kommentierte:
    Wedding ist ja schon seit längerem Ziel passionierter Biertrinker. Über das “Wedding Pale Ale” hatten wir vor einiger Zeit schon einmal berichtet – hier eine Kritik aus “berufenem Munde”…

  3. Das hört sich lecker an, vielleicht noch ein paar Feinheiten, um das ausschäumen zu reduzieren, dann wird es vielleicht für den einen oder anderen zum Geheimtipp.

  4. Aproposito Grünkohl, hast du schon mal Knieperkohl, die Regionaldelikatesse der Prignitz, gegessen? Ich kenn ihn nur aus der Literatur, würde Knieperkohl aber gern mal proBieren.

    1. Aber sicher kenne ich den Knieperkohl, ich habe ihn auch schon gegessen und beschrieben. Also im November nichts wie auf nach Kuhbier, zur Knieperkohlsaisoneröffnung! Der Termin steht wohl noch nicht fest, im letzten Jahr war es am 17.11.2012.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert