Unpässliches Klingelschild

Eine neue Folge aus der Reihe »Moabiter Anschläge«. Da hat sich der Postbote wohl keine Mühe gegeben und bekommt einen Tadel samt Aufforderung zur Besserung (obwohl es bis zur Post-Filiale 21 nur rund 150 Meter sind, allerdings mit Warteschlange). Ob es künftig besser wird, weiß man natürlich nicht, denn erstens ist es ja schon lange nicht mehr der Postbote, der die Pakete bringt, sondern der DHL-Mann, der in der Regel gar nicht bei DHL arbeitet, sondern für einen von DHL beauftragten Kleinunternehmer. Der wiederum entlohnt seine Arbeitnehmer vermutlich so viel schlechter als die Post ihre Zusteller, dass, um den Stundenlohn nicht noch weiter zu schmälern, keine Zeit bleibt, um den Empfänger einer Sendung mühsam durch das Studium von Briefkastenschildern zu ermitteln. Und zweitens liefert der DHL-Mann sowieso keine Packete aus (ist das eine Folge der Rechtschreibreform mit ihren falschen Herleitungen: Packet kommt von packen?).

Wie ein wirklich unpässliches Klingelschild aussieht, erfährt man hier auch gleich:

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7 Antworten auf „Unpässliches Klingelschild“

  1. Nun ja, wie der Plural bereits andeutet: Heutzutage gibt es ja nicht mehr nur einen einzigen Postboten, den man vielleicht noch persönlich kennen könnte. Da gibt es auch noch die von DPD, GLS, UPS und Hermes. Hab ich noch einen vergessen?
    Selbst bei funktionierendem Klingeltableau: Ohne nette Nachbarn, die tags-über zu Hause sind, ist man ohne DHL-Packstation völlig aufgeschmissen. Paketzusteller kommen immer genau dann, wenn keiner da ist. Ist eigentlich nicht verwunderlich. Sie kommen ja tagsüber und die meisten Leute müssen sich das Geld erst mal erarbeiten, das sie für das Anzuliefernde ausgeben. Und das passiert im Regelfall außer Haus – wer hat schon einen Heimarbeitsplatz? Manchmal frage ich mich, wieso es trotzdem noch Pakete gibt, die ankommen.

  2. Ganz aktuell sind meine Zahlen nicht, aber in einer Dokumentation zum Thema von vor ungefähr einem Jahr wurde gesagt, dass bei DHL ca. 20% von externen Dienstleistern übernommen wird, bei Hermes 30%, bei UPS 50% und bei den anderen weniger. Meine Vermutung ist, ehrlich gesagt, dass es nicht die externen Subunternehmer sind, die die Pakete nicht in den vierten Stock bringen … Die externen können sich das nicht in dem Ausmaß leisten, die werden ruckzuck durch andere ersetzt.
    Ich fänd’s ja sinnvoll Paket mit ‚ck‘ zu schreiben, wenn es von packen kommt oder wenn die Leute denken, dass es von packen kommet: weniger Rechtschreibfehler…

  3. Mit ck geschrieben, könnt man das Wort doch eigentlich nicht so aussprechen, wie man es gemeinhin tut – mit langem a vorne und der Betonung auf der zweiten Silbe. Die Herkunft ist ganz sicher nicht vom Verb packen (obgleich die Schlauberger vom Dudenverlag auch auf diese abwegige Idee kommen könnten), sondern vom französischen le paquet – daher auch die Betonung auf der zweiten Silbe.

    1. Ich überlege … das a in Paket wird nicht deutlich länger gesprochen als in packen, auch wenn die zweite Silbe betont wird, oder? Betonung und Vokallänge haben nicht zwangsläufig miteinander zu tun, das lernt man spätestens, wenn man versucht, Tschechisch zu lernen. Ist mir auch nie so richtig gelungen. Und sicher haben das französische paquet und das deutsche packen nichts miteinander zu tunß Und die Herkunft ist zweifelsfrei zuzuschreiben? Ich mag ja dennoch die Änderungen und Vereinfachungen der Rechtschreibreform, die sich gut erklären lassen.

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