Eine australische Botschaft hat es bis zum Ende des zweiten Weltkriegs in Deutschland nicht gegeben. Erst 1952 nahm der australische Staat offizielle diplomatische Beziehungen auf und richtete eine Botschaft in Bonn ein. Von 1973 bis 1986 unterhielt Australien außerdem die Australische Botschaft bei der DDR, deren Namensgebung dem damaligen besonderen rechtlichen Status Berlins geschuldet war. Nach der Wiedervereinigung war ein Umzug von Bonn nach Berlin angesagt und ein geeignetes Gebäude musste gefunden werden.
Nicht nur auf dem Erdball haben sich die Australier ein von uns abgelegenes Eckchen gesucht, auch in Berlin haben sie für ihre Botschaft einen eher ungewöhnlichen Platz fernab des traditionellen Tiergartener Botschaftsviertels gesucht. Bei der Wahl des Gebäudes haben sie aber genau hingeschaut und ein sehr schönes Altbau-Ensemble unweit der Fischerinsel gefunden und wieder herrichten lassen.
Seit 2003 residiert die australische Botschaft in einem 1912 fertiggestellten Geschäftshaus an der Wallstraße, das der Architekt Fritz Crzellitzer entworfen hat. Die Gebäudefront zeichnet sich durch eine fast vollständig erhaltene, reich verzierte Majolika-Fassade aus, die sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt. An keinem anderen Haus in Berlin ist dieser Type Fassade so vollständig erhalten geblieben.
Wallstr. 76-79, 10179 Berlin
030 880088-0
germany.embassy.gov.au
www.berlin.de
Eintrag in der Berliner Denkmaldatenbank
Das Gebäude wurde vorher vom SED-eigenen Dietz Verlag genutzt. Meinem Eindruck nach weitgehend in den ursprünglichen Bürostrukturen.