Polarlicht, die erste Nacht

Wenn man im Winter in den hohen Norden fährt, hat man gute Chancen, Polarlichter zu sehen. Und das selbst dann, wenn die Sonnenaktivität nicht übermäßig hoch ist, Hauptsache der Himmel ist nicht wolkenverhangen. Bei vorherigen Reisen mit Hurtigruten ist mir das leider nicht vergönnt gewesen, bis auf ein klein wenig grünlichen Schimmer durch eine löchrige Wolkendecke im März 2018 kurz vor Tromsø blieb der Himmel unspektakulär.


Die MS Nordlys in der Polarnacht in Kirkenes

Im Dezember 2021 hatte ich bei einer erneuten Reise mit Hurtigruten mehr Glück. Hier hat offensichtlich geholfen, dass ich diesmal mit der MS Nordlys unterwegs war. Das Schiff machte seinem Namen (Nordlicht) alle Ehre: Nördlich des Polarkreises zeigte sich gleich in zwei Nächten am klaren Himmel das grünliche Licht, das sich laufend bewegt und immer neue Figuren in den blauen Nachthimmel zaubert.

Zwischen Stamsund und Henningsvær

Große Karte

Der erste Polarlichtalarm wurde am 19. Dezember gegen halb neun abends ausgelöst. Für rund eine Stunde zeigte sich ein eher bescheidenes Polarlicht, aber dank des klaren Himmels war es schon mehr als das, was ich 2018 gesehen hatte.

Zwischen Svolvær und Raftsund

Große Karte

Gleich in der selben Nacht kam um kurz vor elf dann der zweite Polarlichtalarm, und diesmal lohnte es sich wirklich. Zwar dauerte es nur rund eine halbe Stunde, war aber sehr intensiv. Selbst gegen den hellen Schein des Vollmonds konnte sich das Polarlicht durchsetzen.

Technik

Ich habe keine tonnenschwere Ausrüstung mit Stativ und Spiegelreflexkamera mit aufs Schiff geschleppt. Rund ein Viertel der Fotos sind mit dem Nachtmodus eines iPhone 11 pro, der Rest mit einer Panasonic DMC-FZ1000 gemacht. Ohne Stativ habe ich aus der Hand fotografieren müssen. Deswegen und vor allem aufgrund der Tatsache, dass das Schiff fährt und sich mit den Wellen bewegt, sind die Fotos bei Belichtungszeiten von mehreren Sekunden weit davon entfernt, knackscharf zu sein.

Bewerte diesen Beitrag
[Gesamt: 8, Durchschnitt: 4.6]

11 Antworten auf „Polarlicht, die erste Nacht“

    1. Das Polarlicht ist schon faszinierend und ebenso die Landschaften des Nordes, vor allem im Winter. Seitdem ich ein wenig Norwegisch gelernt habe, verstehe ich die Skandinavier auch besser.
      Und vielen Dank für die Wünsche zum neuen Jahr, die ich gerne erwidere.

    1. Es ist in der Tat durch das Fotografieren etwas übertrieben, den der Kamerasensor sieht mehr Farben, vor allem das Grün, als das bloße Auge. Ich weiß leider nicht, ob ein analoger Farbfilm auch so viel „sieht“ wie der digitale Fotoapparat …

  1. Aber immer noch erstaunlich gut, diese Fotos mit dem iPhone. Ich staune immer darüber, fast so wie über die Tatsache, dass es solche Phänomene gibt wie die hier gezeigten. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wäre das der Anblick von Bord eines Schiffes aus. Aber danke für das Teilen dieses Erlebnisses.

    1. Wenn du es selber einmal sehen willst, empfehle ich eine Reise mit Hurtigruten. Am besten im Februar oder März, da ist die Polarnacht schon wieder vorbei, die Tage sind hell und die Reisen sind günstiger als im Sommer. Dort gibt es auch immer wieder Sonderangebote (Newsletter abonnieren), speziell für Alleinreisende, für die der Einzelreisendenzuschlag gelegentlich entfällt oder drastisch reduziert wird.

  2. Bin „grün vor Neid“ bei solchen Bildern😉 Danke, dass du uns diese Foros mitgebracht hast. Ich tröste mich im Wedding damit, dass es hier jede Nacht jede Menge Blaulicht gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert