Mitunter ist es schwer, Kunstwerke im öffentlichen Raum wahrzunehmen. Selbst wenn ein Schild darauf hinweist, wie hier am Geländer der Sandkrugbücke:
ÜBERGÄNGE
Künstlerische Zeichen
zur Erinnerung an die sieben innerstädtischen
Grenzübergänge, 1961-1989Gabriele Basch
Wahre Geschichte
Warenzeichen aus Ost und West
Assistenz: Eva M.-BaumertSenatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr
Kunst im Stadtraum, 1997-1999
Man schaut sich um, kein Kunstwerk ist zu sehen. Dabei steht man hier schon auf dem Kunstwerk, einem Bodenmosaik auf dem nördlichen Gehweg der Brücke.
Über die Sandkrugbrücke verläuft der Mauerweg und auf ihr war einer von sieben Grenzübergängen der einst geteilten Stadt. Einige Jahre nach dem Fall der Mauer wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um geeignete Ideen zu finden, wie mit künstlerischen Mitteln die Vielschichtigkeit des Themas Übergang dargestellt werden kann.
Eine der Preisträgerinnen war Gabriele Basch, deren Mosaik Zeichen und Symbole aus den beiden deutschen Staaten zeigt. Warenzeichen und politische Symbole, die nach 1990 eine andere Bedeutung bekommen haben. Die traditionelle Form des Mosaiks lässt dem vorüber- oder besser darübergehenden Betrachter die Zeichen wie Überbleibsel einer vergangenen Kultur erscheinen.
Wenn er sie denn überhaupt sieht, denn das Mosaik ist kaum acht Jahre nach seiner Anlage schon weitgehend in Auflösung begriffen. Vor allem im östlichen Teil ist kaum noch ein Signet zu entziffern – ist das Zufall?
Invalidenstraße, Auf der Sandkrugbrücke, Berlin
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